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Der Moro-Reflex

 

Der Moro-Reflex erscheint 9 bis 12 Wochen nach der Empfängnis, ist bei der Geburt vollständig präsent, und wird ca. im 4. Lebensmonat gehemmt.

Der Moro-Test wird vom Kinderarzt nach der Geburt gemacht:

Das Baby muss beim 1. Test nach der Geburt Arme und Beine vom Körper wegbewegen, einatmen, nachher ausatmen und schreien.

 

Der Moro-Reflex kann auf allen sensorischen Ebenen ausgelöst werden:

  • Vestibulär, durch plötzliche Lageveränderung des Kopfes

  • Visuell, durch plötzlichen Lichtwechsel oder plötzliche Bewegung im Gesichtsfeld des Neugeborenen

  • Auditiv, durch plötzliches lautes Geräusch

  • Taktil, durch plötzlichen Wechsel der Temperatur, durch Schmerz oder übertriebenen Druck bei unsanfter Berührung

  • Olfaktorisch, durch Einatmen von Schadstoffen

 

Folgen bei Persistenz:

 

  • Vestibuläre Probleme wie Reiseübelkeit, unsicheres Gleichgewicht und schlechte Koordination, Überempfindlichkeit durch vestibuläre Stimulation

  • Überempfindlichkeit in einer oder mehreren sensorischen Bahnen, äussere Reize auf die Haut, oftmals Allergien und Atemwegsprobleme.

  • Überschiessende Reaktionen auf äussere Stimuli

  • Störungen in der Augenmotorik und der visuellen Wahrnehmung (Pupillen reagieren nicht richtig auf Licht) – den Kindern ist zu hell z.B. Neonröhren in Schulzimmern, Buchstaben tanzen, vor allem schwarze Buchstaben auf weissem Grund

  • Aktivierung des Sympathischen Nervensystems. Der Moro-Reflex ist häufig beteiligt an Angststörungen, Panikattacken, hormonellen Problemen, Immunschwächen, psychosomatische Erkrankungen, (auch bei Erwachsenen)

  • Wechsel bedrohen existenziell

  • Die Kinder rasten aus, kommen schnell in Wut und Rage

  • Sie lieben keine Überraschungen, zeigen zwanghaftes Verhalten, wollen das Leben unter Kontrolle haben

  • Oftmals auch Essstörungen

  • Das Kind sitzt gerne am Rand im Klassenzimmer

  • Oftmals Zink- und Niaminmangel

  • Die Kinder kommen schlecht zur Ruhe, ständige Übererregbarkeit

  • Die Kinder kommen morgens schlecht in die Gänge

 

 

Der Tonische Labyrinth-Reflex (TLR)

 

Der TLR  vorwärts entsteht in der 12 SSW im Mutterleib( die fötale Beugehaltung) ist bei der Geburt voll präsent und wird mit etwa 4 Monaten gehemmt. Der TLR rückwärts entsteht bei der Geburt und die Hemmung vollzieht sich ab der 6 Lebenswoche bis zum Alter von 3 ½ Jahren. In diese Entwicklung  ist auch die Entwicklung einiger Halte- und Stellreflexe eingebunden.

 

Der TLR ermöglicht dem Kind eine erste Auseinandersetzung mit der Schwerkraft umzugehen. Er beeinflusst den Muskeltonus im ganzen Körper vom Kopf abwärts.

 

Beeinträchtigungen bei Persistenz und ihre Folgen:

 

  • Gleichgewichtsprobleme bei Kopfsenkung nach vorn oder nach hinten  

  • Kopfstellreflexe können sich nicht ausreichend entwicklen

  • Auswirkungen auf die Augenmuskelmotorik

  • Krabbeln auf Händen und Knien wird evtl. ausgelassen

  • Sinnessysteme arbeiten nicht reibungslos zusammen 

  • Probleme in der Gleichgewichtsentwicklung (schlechte Balance, Reiseübelkeit)

  • Abneigung gegen sportliche Aktivitäten, Sportunterricht, Laufen, etc.

  • Visuelle Wahrnehmungsprobleme

  • Räumliche Wahrnehmungsprobleme

  • Schwächen im Erkennen und Einhalten von Abfolgen

  • Schwach ausgebildetes Zeitgefühl und schlechte Organisationsfähigkeit

  • Schwaches Kurzzeitgedächtnis

  • Hörverarbeitungsprobleme

  • Kopfschmerzen

 

TLR- vorwärts:

  • Schlechte Haltung- krummer Rücken

  • Hypotonie ( schwacher Muskeltonus)

 

TLR- rückwärts:

  • Schlechte Haltung,  Zehenspitzengang über das Alter von 3,5 Jahren hinaus

  • Hypertonie: steife ruckartige  Bewegungen, da die Streckmuskeln grösseren Einfluss ausüben als die Beugemuskeln

 

 

Der Asymmetrisch Tonische Nackenreflex (ATNR)

 

Der ATNR erscheint etwa in der 18. Schwangerschaftswoche und ist zum Zeitpunkt der Geburt vollständig entwickelt.

Er wird mit etwa 3 bis 6 (max. 9) Monaten nach der Geburt gehemmt.

 

Beeinträchtigungen bei Persistenz und ihre Folgen:

 

  • Gleichgewichtsprobleme bei Kopfdrehung zur Seite  

  • Kreuzmusterbewegungen (Robben, Kriechen) sind erschwert bis unmöglich

  • Augen- Handkoordination ist schwach ausgeprägt

  • Rechts- Links – Unterscheidungsprobleme

  • Horizontale Augenfolgebewegungen sind unzureichend

  • Wechselnde oder Kreuz- Lateralität bei Kindern ab 8 Jahren

  • Visuelle Wahrnehmungsprobleme, insbesondere bei der Darstellung symmetrischer Figuren

  • Schlechte Schreib- und Rechtschreibfähigkeiten

  • Diskrepanz zwischen mündlichem und schriftlichem Ausdruck

  • Grosse Stressreaktionen beim Verschriftlichen von Inhalten

  • Die Schrift zum rechten Rand wird grösser, schlampiger, es wird über den Rand geschrieben, Raumaufteilung auf dem Papier kann nicht eingehalten werden

  • Der Stift muss sehr verkrampft gehalten werden

  • Die Kinder weichen der Mittellinie aus, als Kompensation wird das Papier schräg gelegt oder die Kopfstellung verändert (schräg gehalten)

  • Die Zusammenarbeit beider Augen ist erschwert, oft wird ein Auge abgeschaltet

  • Oft sind Augenfolgebewegungen davon betroffen, es kommt zu Augensprüngen, die Kinder verlieren die Zeile beim Lesen

 

 

 

Der Symmetrisch Tonische Nackenreflex STNR

 

Der STNR erscheint 6 bis 9 Monate nach der Geburt und ist für kurze Zeit unter der Geburt präsent. Er wird mit 9 bis 11 Lebensmonaten nach der Geburt gehemmt.

 

Folgen von Persistenz:

 

  • Barriere auf der horizontalen Körpermittellinie

  • Probleme bei Bewegungsabläufen, die die Zusammenarbeit von Ober- und Unterkörper erfordern, z.B. Schwimmen, Rollen vorwärts und rückwärts, Handstand

  • Krabbeln auf Händen und Knien wird ausgelassen oder ersetzt durch Bärengang oder Porutschen

  • Haltungsschwächen beim Sitzen (über das Pult gebeugt)

  • Scherensitz

  • Binokulares und peripheres Sehen sind beeinträchtigt

  • Kleinkindliche Weitsichtigkeit persistiert (bleibt)

  • Vertikale Augenfolgebewegungen beeinträchtigt

  • Muskeltonus, Kraft und Energie sind beeinträchtigt

  • Konzentration und Aufmerksamkeit sind eingeschränkt

 

 

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